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Der „Erfolgs“-Abschluss: Warum die ÖLI-UG dem Verhandlungsteam der GÖD ein schlechtes Zeugnis ausstellt

Die Gehaltsverhandlungen für den Öffentlichen Dienst sind abgeschlossen – und die Jubelrufe sind laut: Regierungsvertreter:innen und Gewerkschaftsführung verkaufen das Ergebnis unisono als großen Erfolg.Für die Regierungsseite ist dieser Stolz nachvollziehbar. Für uns, die ÖLI-UG, ist dieses Ergebnis jedoch alles andere als ein Erfolg. Wir weigern uns, die Augen vor der Realität zu verschließen: Dieser Abschluss bringt Reallohnverluste für alle Bedienstete!

Die fatalen Details: Verzögerte Erhöhungen & Reallohnverlust 

1. Quasi-Nulllohnrunden und unhaltbare Behauptungen

Die Gewerkschaftsführung behauptet, die ursprünglich vereinbarten 3,3 %  gehalten zu haben. Das ist schlicht irreführend und unverschämt: 3,3 % ab Jänner ist deutlich mehr Wert als 3,3 % ab Juli. Durch die verspäteten Erhöhungen in den kommenden Jahren (2026 ab Juli, 2027 ab August, 2028 ab September) fangen wir uns faktisch jedes Jahr eine mehrmonatige Nulllohnrunde ein. Das Kalenderjahr beginnt im Jänner, nicht im Sommer! Die angebliche Drohung von zwei vollständigen Nulllohnrunden 2026/2027 halten wir für unglaubwürdig. Angesichts der Alternativen wäre eine Nulllohnrunde sogar ehrlicher und besser gewesen als dieses Mogelpaket.  

2. Kaufkraftverlust statt nachhaltiger SicherungWir begrüßen zwar grundsätzlich die soziale Staffelung der Erhöhungen für 2027 und 2028, doch die Umsetzung ist unzureichend und unvernünftig: Konkrete Beträge als Erhöhung ohne Kopplung an die tatsächliche Inflation sind wirtschaftlicher Unsinn. Von „nachhaltiger Sicherung der Kaufkraft“ zu sprechen, ist bei genauer Betrachtung falsch. WIFO und IHS haben für das Jahr 2025 eine Durchschnittsinflation von 3,5 Prozent berechnet, für 2026 eine Inflation von 2,4 Prozent prognostiziert und für die darauffolgenden eine von 2 Prozent, damit haben wir hier eine kumulierte Inflation von 8,1%. GÖD-Rechenbeispiel  Lehrperson pd-Schema, 1. Gehaltsstufe: Gehaltssteigerung bis Ende 2028: 5,73 % Kumulierter Reallohnverlust: 8,1 % – 5,73 % = 2,37   Je höher das Gehalt, desto dramatischer der Verlust: Spitzengehälter erleiden bis zu 4,2 % Kaufkraftverlust! 

3. Der Bruch des VertrauensWer garantiert uns, dass dieser dreijährige Abschluss hält, wenn bereits der zweijährige Abschluss des Vorjahres gebrochen wurde? In diesen unsicheren und schwer planbaren Zeiten ist es ein Fehler, einen „bescheidenen“ Abschluss für drei Jahre zu fixieren und damit jede Flexibilität aufzugeben.

Mehr als nur das Gehalt: Die Attraktivierung fehlt!

Die Forderung der GÖD-Resolution vom 8. November 2024 war klar: „umgehend Maßnahmen, um den Öffentlichen Dienst für qualifizierte Jobsuchende attraktiver zu machen.“ Die Forderung der GÖD-Resolution vom 8. November 2024 war klar: „umgehend Maßnahmen, um den Öffentlichen Dienst für qualifizierte Jobsuchende attraktiver zu machen.“

Die ÖLI-UG hat bereits bei den letzten Verhandlungen auf diesen existentiell wichtigen Punkt hingewiesen und dafür massive Kritik der Mehrheitsfraktion einstecken müssen. Und was ist passiert?

Die Attraktivierung des Lehrberufs ist ein Dauerbrenner als Lippenbekenntnis in den Medien.

Konkrete, spürbare Umsetzungen in den Schulen fehlen weiterhin.

Auch die Gewerkschaftsführung hat scheinbar ihre eigene Resolution vergessen und den Nachdruck in den Verhandlungen vermissen lassen.

Die ÖLI-UG fordert: Volle Einbindung der Mitglieder! 

Wenn es um so große und einschneidende Entscheidungen geht – wie das Aufmachen eines verhandelten Pakets oder eine Gehaltserhöhungsvereinbarung für eine solch lange Zeitspanne – fordern wir die Einbindung aller Gewerkschaftsmitglieder. Wir teilen die Ansicht der GÖD-Mitgliederwerbung: Es ist wichtig, Gewerkschaftsmitglied zu sein. Aber essentiell ist auch, dass diese Mitglieder gehört und eingebunden werden! Wir sind bereit!

Wir sind bereit, einen fairen Beitrag zur Budgetkonsolidierung zu leisten – aber nur, wenn er auch wirklich fair ist. Wir sind bereit, unsere Verhandler:innen zu unterstützen und gewerkschaftliche Maßnahmen mitzutragen, um eine Neuverhandlung dieses Abschlusses zu erreichen.

Wir sind bereit, für bessere Ergebnisse für alle unsere Kolleg:innen zu kämpfen!

ÖLI-UG machts – wir fragen dich! Mach auch du mit!

Wir wollen Deine Meinung zu diesem Thema wissen: Dazu bitten wir dich – nimm an unserer Onlinebefragung bis 17. Oktober 2025 durch Klick auf den unteren Button teil!

 Danke! Onlinebefragung GÖD und Gehaltsabschluss

Das ist dir noch zu wenig – dann schreib uns deine Meinung und Ideen! Wir bleiben gerne im Gespräch mit dir!

 Für die ÖLI-UGClaudia Astner, astner@oeli-ug.at, 0650 2468105

Bernhard Hofmann, bernhard.hofmann@oeli-ug.at, 06504702948

Hier der Newsletter als pdf, falls du ihn für deine Schule ausfrucken möchtest: